Mehr Komfort für Senioren: 5 effektive Ideen für zu Hause

Senioren wissen: In der zweiten Lebenshälfte wird zwar vieles besser, manches jedoch umso schwerer. Vor allem körperliche Einschränkungen und nachlassende Muskelkraft sowie Beweglichkeit können den Alltag beeinträchtigen. Effektive Hilfsmittel und Ideen, die dies berücksichtigen und das Leben wieder leichter machen, gibt es glücklicherweise in großer Vielfalt. Die folgenden fünf lassen sich leicht umsetzen.
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©pressfoto | Freepik.com

1. Smart Home Systeme

Ein Smart Home System lässt manchen Senior und manche Seniorin an ihrer Eignung für moderne Technik zweifeln. Komplexe Systeme einzurichten, zu bedienen und dauerhaft funktionsfähig zu halten, wirkt wie eine große Aufgabe. In Wirklichkeit jedoch hat sich Smart Home inzwischen stark weiterentwickelt und ist zu einer einfach bedienbaren Lösung herangewachsen.

Möglichkeiten, die solche Systeme bieten, sind vielfältig. So können Senioren mit ihnen unter anderem
 
  • die Heizung bedienen,
  • das Licht ein- und ausschalten,
  • Anrufe tätigen,
  • Musik hören,
  • die Rollläden steuern
  • und Erinnerungen für wichtige Dinge einrichten.

Das Interessante an Smart Home ist, dass es eine ortsunabhängige Bedienung erlaubt. Steuerbar sind die Systeme entweder per Senioren-Tablet oder auch per Sprachsteuerung. Ein einfach in den Raum gesprochener Befehl genügt also, um das frühe Sonnenlicht ins Schlafzimmer zu lassen oder die Heizung an einem kühlen Morgen hochzudrehen.

2. Automatische Rollläden

Das Heraufziehen und Herunterlassen von Rollläden ist eine durchaus schwere Aufgabe. Vor allem dicke Rollladenpanzer mit enthaltener Isolierung oder aus Holz können viel Gewicht auf die Waage bringen. Es bedarf daher einer kräftigen Schulter- und Armmuskulatur, um sie zu bedienen. Mit fortschreitendem Alter kann es sein, dass gerade die spezifische Bewegung beim Bedienen des Rollladens Schmerzen bereitet und beschwerlich wird.

Eine Lösung stellen spezielle Motoren dar, die diese Arbeit übernehmen. Sie werden in Form einer Welle mit dem Rollladen verbunden und rollen diesen per Drehbewegung ein und aus. Vor der Entscheidung für ein Modell sollten sich Senioren genau informieren, welche Varianten es gibt. So kann ein Rollladenmotor mechanisch, elektronisch und sogar per Funk gesteuert werden.

Wer bereits ein Smart Home System nutzt oder bald eines nutzen möchte, profitiert von Funk-Rollladenmotoren am meisten. Dann nämlich können Motor und System gekoppelt werden. Aber auch die Steuerung per Fernbedienung oder Schalter bietet bereits deutlich mehr Komfort als das händische Ziehen am Gurt.

3. Sessel mit Aufstehhilfe

Der Fernsehsessel ist nicht ohne Grund ein besonders häufiger Lieblingsplatz in den eigenen vier Wänden. Bequem gepolstert und perfekt auf den Bildschirm ausgerichtet, bietet er in vielen Fällen weitere individuelle Vorzüge. Ob mit oder ohne Massagefunktion, verstellbarer Fußstütze oder beheizbarer Rückenlehne: Das Aufstehen aus dem Fernsehsessel fällt leider oft weniger leicht als das Sitzen darin. Dies gilt besonders für Menschen, die von einer Erkrankung des Bewegungsapparats betroffen sind. Wie das Bundesministerium für Bildung und Forschung berichtet, trifft das insbesondere auf Menschen über sechzig Jahre zu. Sie leiden häufiger als jüngere Menschen an Arthrose, Rheuma oder Osteoporose.

Ein Fernsehsessel mit Aufstehhilfe kann davor schützen, dass gemütliche Abende vor dem TV beschwerlich und vielleicht sogar schmerzhaft enden. Diese Sessel sind mit einer speziellen Kipp-Funktion ausgestattet, die den hinteren Teil des Sitzbereichs anhebt. So kann sich die sitzende Person langsam aufrichten und wird dabei von der Sitzfläche gestützt. Dies mag augenscheinlich ein kleines Detail sein, es kann jedoch einen großen Effekt auf die Lebenszufriedenheit haben.

4. Höhenverstellbare Betten

Das höhenverstellbare Bett ist in seinen Anschaffungskosten oft nicht ganz günstig. Wer jedoch regelmäßig große Schwierigkeiten damit hat, abends in das Bett und morgens wieder herauszukommen, könnte dennoch deutlich profitieren. Der Mechanismus ist dabei schnell erklärt: Das Bett kann entweder dauerhaft auf komfortable Höhe gebracht, oder je nach Modell per Fernbedienung nach Bedarf verstellt werden.

Damit ist es möglich, die Liegefläche anzuheben oder abzusenken, sodass Unsicherheiten, schwächere Muskeln oder auch schmerzende Gelenke nicht mehr so schwer ins Gewicht fallen. Auch kann ein Bett mit höhenverstellbarer Fläche das Sturzrisiko senken. Selbst wenn das im frühen Seniorenalter noch eine eher untergeordnete Rolle spielt, ist es später ein durchaus bedeutsamer Sicherheitsfaktor.

5. Lieferservices

Das Tragen schwerer Einkäufe, die langen und oft vollen Gänge in Supermärkten und die immer neue Orientierung in den sich ständig verändernden Geschäften machen den wöchentlichen Einkauf zum Ärgernis. Vor allem Senioren sind hiervon betroffen, denn ihnen fällt es nicht selten schwerer, Wasserkästen und volle Taschen in ihre Wohnung zu bringen. Hilfe aus der Nachbar- oder Verwandtschaft ist ebenfalls nicht immer vor Ort.

Eine Option, die vor allem im Zuge der Corona-Pandemie an Bedeutung gewonnen hat, ist das Erledigen der Einkäufe im Netz. Zahlen des Bundesverbandes Digitale Wirtschaft (BVDW) e.V. zeigen, dass sich Kunden aus verschiedenen Gründen hierfür entscheiden. Nicht mehr so viel schleppen zu müssen, zeit- sowie ortsunabhängig einkaufen zu können und Zeit zu sparen, gehören zu den wichtigsten.

Wer bislang noch nie im Internet bestellt hat, kann mit dieser kleinen Veränderung im Alltag einen deutlichen Komfortgewinn erzielen. Welche Supermärkte, Hofläden und Getränkemärkte in der eigenen Region einen Lieferservice anbieten, lässt sich häufig per Suchmaschine herausfinden. Und vielleicht kommt der nächste Einkauf dann fast wie von allein die Treppen zur Haustür hinauf.

 

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Kommentare (2)

ehemaliges Mitglied

Und geht Smart Home auch, wenn der Handwerker die Rolladen-Funktion noch nicht umgebaut hat?

omgi

Danke für diesen sehr interessanten und hilfreichen Beitrag.
Gerade die großen Rollos machen mir jetzt schon Problem,
noch macht es mein Mann, aber wer weiß wie lange er noch die Krafgt dazu hat.

Freundliche Grüße Brigitte


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