Monika Hammerla: Bewegen ist Leben – Menschen mit Demenz mobilisieren
Sport und Bewegung sind wichtig für die Gesundheit und halten länger fit – das dürfte jedem bekannt sein. Trotzdem besteht gerade bei älteren Menschen oft ein Bewegungs- und Mobilitätsmangel, der viele negative Folgen haben kann. Monika Hammerla widmet sich in ihrem Buch „Bewegen ist Leben" der Mobilisation von Demenzpatienten.
Rezension – von Jasmin Köhler
Die Bedeutung von Bewegung
Bevor man sich jedoch geeigneten Bewegungsangeboten zur Förderung der Mobilität von Demenzpatienten widmet, sollte man sich mit den altersbedingten Veränderungen des Bewegungsapparates beschäftigen. Deswegen führt die Autorin anatomische und physiologische Grundlagen der Altersveränderungen des Körpers auf. Es sei sehr wichtig, bei jedem der Betroffenen die körperlichen und mentalen Voraussetzungen zu klären: „Wichtig ist in diesem Zusammenhang, dass es nicht um die Beweglichkeit einzelner Körperteile geht, sondern um die Beweglichkeit des Menschen als Ganzes – also die Eigenbewegung des ganzen Körpers", betont Hammerla. Denn bei den wenigsten Betroffenen würden alle Merkmale der körperlichen Fitness von pflegebedürftigen alten Menschen zutreffen.
Mobilisation von Demenzpatienten - orientiert an den neuesten Expertenstandards
Bevor es an die Praxis geht, stellt die Autorin im zweiten Teil des Buches die wichtigsten Expertenstandards und insbesondere praktische Hinweise zum Mobilitätsexpertenstandard vor. Sowohl Personal als auch Angehörige, die in der Pflege tätig sind, sollten diese Standards kennen.
Der dritte Teil des Buches dreht sich rund um die Praxis – die Mobilisation von Demenzpatienten nach den neuesten Expertenstandards. So werden verschiedene Bewegungskonzepte für zu Hause, in der Rehabilitation und in einem Heim oder einer Pflegeeinrichtung vorgestellt. Außerdem finden die Reisberg-Skala und Bewegungsangebote nach Phasen dieser Skala Beachtung: „Reisbergs Einteilung erlaubt es, gezielter einzuschätzen, mit welchen Möglichkeiten und Grenzen wir arbeiten können, wenn es darum geht, Menschen mit Demenz zur Bewegung zu motivieren", erklärt die Autorin. Aber nicht nur Demenzpatienten, sondern auch Menschen mit Schlaganfall oder Parkinson finden Beachtung: Auch für diese werden Bewegungsangebote vorgestellt.
Welche Voraussetzungen muss eine Einrichtung eigentlich für eine Mobilitätsförderung erfüllen? Diese Frage ist von zentraler Bedeutung und wird deshalb ebenfalls beantwortet. Die Qualifikation der Mitarbeiter, die räumlichen Voraussetzungen und die richtigen Materialien spielen hierbei eine wichtige Rolle.
Abschließend werden Bewegungs- und Mobilitätsübungen mit den jeweiligen Standards vorgestellt. Dabei teilt sich jeder Standard in Indikationen, Ziele, Maßnahmen, Dauer, Qualifikation und Nachbereitung auf, um eine richtige und effektive Umsetzung zu gewährleisten.
Monika Hammerlas Buch „Bewegen ist Leben – Menschen mit Demenz mobilisieren" ist ein umfangreiches Informationspaket, das gleichzeitig eine breite Palette an Maßnahmen für die praktische Arbeit vorstellt, die sich an den neuesten Expertenstandards orientieren. Somit bietet sich das Buch insbesondere für Einrichtungen an, die im Rahmen ihres Qualitätsmanagements zur Umsetzung der Expertenstandards verpflichtet sein werden.
Titel: Bewegen ist Leben - Menschen mit Demenz mobilisieren
Autor: Monika Hammerla
Herausgeber: Schlütersche Verlagsgesellschaft mbH & Co. KG
Preis: 29,95€
ISBN: 978-3-89993-348-2
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